Für das Kaiserreich!

Was ist eigentlich mit diesen Westfalen los? Seit einer Woche fahre ich jetzt mit dem Fahrrad zu Arbeit (schlimm genug!) und heute bin ich dem dritten Kamikazeangriff eines anderen Fahrradfahrers entgangen.

Am Dienstagmorgen war's ein kleines türkisches Mädchen: Ich fahre auf dem Radweg rechts, sie, von sich aus gesehen, auch. 2 Meter vor mir wechselt sie die Seite und steuert voll in mich rein. Eine beherzte Vollbremsung meinerseits konnte Schlimmeres verhindern.

Am Donnerstagabend fahre ich nach Hause, etwa 10m vor mir biegt ein Typ um die Ecke und auf mich zu. Und sieht dabei nach hinten. Weil er ausführlich einem Freund winkt. Sämtliche Ausweichversuche meinerseits wurden offenbar intuitiv von ihm gekontert und ein Zusammenstoß konnte nur verhindert werden, weil ihn wohl das Kreischen meiner Vorderradbremse aus seiner Begrüßungszeremonie riss.

Und da diese beiden Angriffe fehlgeschlagen sind, haben sie's heute mal mit einem Stealth-Angriff probiert: Ich fahre nach Hause, es ist schon dunkel. Und in einem unbeleuchteten Waldstück stürzt sich ein dritter tapferer Krieger auf mich. Mit einem Fahrrad ohne Lampen, ohne Reflektoren, ohne alles.

Dass ich Fahrrad fahre, damit scheint's aber nicht viel zu tun zu haben, denn auch als ich hier noch Auto fuhr haben sie sich mir in Massen entgegengeworfen, nur da fand ich's nicht so schlimm, denn da waren meine Überlebenschancen bedeutend höher.

Also, meine lieben Westfalen, mein Tip: Ihr habt hier zwar keine hohen Brücken, wo man sich runterstürzen kann, aber es gibt doch auch andere Arten diesem schnöden Leben zu entkommen. Reist doch nicht noch andere mit ins Unglück. Danke.