Der Umschlag? Oder doch lieber Tor drei?
Hallo Leser. Wie ihr ja vielleicht mitbekommen habt, bin ich seit geraumer Zeit auf der Suche nach einer Diplomstelle im Bereich Verfahrenstechnik. Auf der Suche heißt, dass ich seit einem halben Jahr Bewerbungen schreibe und die gleiche Anzahl an Absagen bisher zurückbekommen habe.
Das alles lief, sagen wir mal, sehr gemächlich ab, da man davon ausgehen kann, dass eine Firma sich bis zur Beantwortung einer Bewerbung rund vier Wochen Zeit lässt.
Daher war der heutige Tag doch eher stressig für mich, den heute beschlossen die Ereignisse, sich zu überschlagen. Und das sah dann so aus:
Gegen 15:30 ruft mich ein Bekannter meiner Mutter an und erzählt mir, er hätte sich ein wenig um gehört und hätte eine Firma in der Nähe von Osnabrück gefunden, die bereit wäre mich als Diplomand einzustellen (Hinweis für die Neuleser: Osnabrück ist ca. 450km von mir daheim entfernt, was natürlich nichts schlechtes ist, ich bin ja flexibel). Die Firma ist ein 1700 Mann Betrieb und beschäftigt sich mit der Herstellung von Lebensmittelverpackungen. Ein grober Umriss für mein Diplom-Thema würde auch schon bestehen. Einziger Haken: Bezahlung gibt's keine. Höchstens eine Erfolgsprämie im Bereich von 500-800€ (für ca. 6 Monate Arbeit). Hätte ich ja normal kein Problem mit, aber da es doch weiter weg ist, müsste ich mir schon ne eigene Wohnung suchen und meinen Unterhalt selber bezahlen. Also summa summarum denke ich, dass mich diese Diplomarbeit 3000-4000€ kosten würde, wenn ich meine Ausgaben niedrig halte.
So, besagter Anruf war wie gesagt um 15:30. Was das ganze jetzt in den Bereich Matrix-artiger Zufälle befördert, ist die Tatsache, dass um 16:00 meine ehemalige Chefin aus der Firma anruft, bei der ich mein Praxissemester geleistet habe (und bei der ich auch theoretisch meine Diplomarbeit schreiben sollte, was aber aus Budget-Plan-Änderungtechnischen Gründen doch ned ging). Die Dame ruft mich also an und verkündet mir, dass alles was die Budget-Änderungen verursacht hätte abgeschlossen sei und dass ich, wenn ich wolle, jetzt auch meine Diplomarbeit bei ihnen schreiben könnte.
Baff!
Da stand ich nun. Um 15:29 rechnete ich fest mit Hartz IV auf Lebenszeit, um 16:05 hatte ich die völlige Zukunftswahl. Wer jetzt dagegen denkt, die Wahl wäre einfach, der irrt gewaltig.
Denn ich stehe jetzt vor der schweren Entscheidung:
Nehme ich die etwas größere Firma, bei der ich sicherlich sehr viel Erfahrung sammeln kann und ich vor allem mal einen Betrieb außerhalb der Lebensmittelindustrie kennenlerne, bei der ich mich bei Fragen und Problemen an gleich mehrere helfende Kollegen wenden kann, bei der ich meine eigene Wohnung hätte und bei der ich Zeigen kann, was ich leisten kann, die mich aber finanziell vollkommen im Risikobereich lässt?
Oder entscheide ich mich für den kleinen Familienbetrieb, bei dem ich schon alle Mitarbeiter kenne, bei dem ich mir keine Geldsorgen zu machen brauche und zu dem ich jeden Morgen bequem von hier aus hin fahren könnte, der aber auf der anderen Seite wieder halt nur ein sehr kleiner Betrieb, mit rund 90 Mitarbeitern ist, bei dem ich lang nicht so viele Hilfe von Mitarbeitern bekommen könnte (realistisch gesagt, nur von einem (ja, Jan, du bist gemeint)), außerdem wäre ich schon wieder im gleichen Betrieb und hätte schon ein bisschen Angst mich zu Fachidioten zu entwickeln, was später bei einer richtigen Stellensuche sicherlich nicht vorteilhaft wäre.
So, das ist mein Problem. Ich ich möchte wirklich jedem danken, der bis hierhin durchgehalten hat. :-)
Wie würdet ihr's denn machen? Ich will nicht andeuten, dass ich später das mache, was die breite Masse empfiehlt, aber vielleicht habt ihr ja Gedanken und Argumente, auf die ich noch nicht gekommen bin. Ich freue mich über jeden Comment. (Das tue ich sowieso, aber hier halt ganz besonders)
Das alles lief, sagen wir mal, sehr gemächlich ab, da man davon ausgehen kann, dass eine Firma sich bis zur Beantwortung einer Bewerbung rund vier Wochen Zeit lässt.
Daher war der heutige Tag doch eher stressig für mich, den heute beschlossen die Ereignisse, sich zu überschlagen. Und das sah dann so aus:
Gegen 15:30 ruft mich ein Bekannter meiner Mutter an und erzählt mir, er hätte sich ein wenig um gehört und hätte eine Firma in der Nähe von Osnabrück gefunden, die bereit wäre mich als Diplomand einzustellen (Hinweis für die Neuleser: Osnabrück ist ca. 450km von mir daheim entfernt, was natürlich nichts schlechtes ist, ich bin ja flexibel). Die Firma ist ein 1700 Mann Betrieb und beschäftigt sich mit der Herstellung von Lebensmittelverpackungen. Ein grober Umriss für mein Diplom-Thema würde auch schon bestehen. Einziger Haken: Bezahlung gibt's keine. Höchstens eine Erfolgsprämie im Bereich von 500-800€ (für ca. 6 Monate Arbeit). Hätte ich ja normal kein Problem mit, aber da es doch weiter weg ist, müsste ich mir schon ne eigene Wohnung suchen und meinen Unterhalt selber bezahlen. Also summa summarum denke ich, dass mich diese Diplomarbeit 3000-4000€ kosten würde, wenn ich meine Ausgaben niedrig halte.
So, besagter Anruf war wie gesagt um 15:30. Was das ganze jetzt in den Bereich Matrix-artiger Zufälle befördert, ist die Tatsache, dass um 16:00 meine ehemalige Chefin aus der Firma anruft, bei der ich mein Praxissemester geleistet habe (und bei der ich auch theoretisch meine Diplomarbeit schreiben sollte, was aber aus Budget-Plan-Änderungtechnischen Gründen doch ned ging). Die Dame ruft mich also an und verkündet mir, dass alles was die Budget-Änderungen verursacht hätte abgeschlossen sei und dass ich, wenn ich wolle, jetzt auch meine Diplomarbeit bei ihnen schreiben könnte.
Baff!
Da stand ich nun. Um 15:29 rechnete ich fest mit Hartz IV auf Lebenszeit, um 16:05 hatte ich die völlige Zukunftswahl. Wer jetzt dagegen denkt, die Wahl wäre einfach, der irrt gewaltig.
Denn ich stehe jetzt vor der schweren Entscheidung:
Nehme ich die etwas größere Firma, bei der ich sicherlich sehr viel Erfahrung sammeln kann und ich vor allem mal einen Betrieb außerhalb der Lebensmittelindustrie kennenlerne, bei der ich mich bei Fragen und Problemen an gleich mehrere helfende Kollegen wenden kann, bei der ich meine eigene Wohnung hätte und bei der ich Zeigen kann, was ich leisten kann, die mich aber finanziell vollkommen im Risikobereich lässt?
Oder entscheide ich mich für den kleinen Familienbetrieb, bei dem ich schon alle Mitarbeiter kenne, bei dem ich mir keine Geldsorgen zu machen brauche und zu dem ich jeden Morgen bequem von hier aus hin fahren könnte, der aber auf der anderen Seite wieder halt nur ein sehr kleiner Betrieb, mit rund 90 Mitarbeitern ist, bei dem ich lang nicht so viele Hilfe von Mitarbeitern bekommen könnte (realistisch gesagt, nur von einem (ja, Jan, du bist gemeint)), außerdem wäre ich schon wieder im gleichen Betrieb und hätte schon ein bisschen Angst mich zu Fachidioten zu entwickeln, was später bei einer richtigen Stellensuche sicherlich nicht vorteilhaft wäre.
So, das ist mein Problem. Ich ich möchte wirklich jedem danken, der bis hierhin durchgehalten hat. :-)
Wie würdet ihr's denn machen? Ich will nicht andeuten, dass ich später das mache, was die breite Masse empfiehlt, aber vielleicht habt ihr ja Gedanken und Argumente, auf die ich noch nicht gekommen bin. Ich freue mich über jeden Comment. (Das tue ich sowieso, aber hier halt ganz besonders)
12 Comments:
Mein Senf zu der Sache: Schreib bei der kleinen lokalen Firma die Arbeit. Dort kennst du schon alles und es erwarten dich nicht unvorhersehbare betriebliche Probleme die deine Diplomarbeit beeinträchtigen können. (Wie Streit zwischen Management und Führung, oder undurchsichtige Firmen- und Abteilungsprozesse) Die großen Erfahrungen sammelt man später im Berufsleben und nicht in der Diplomarbeit.
10:45 PM
Good Point. Danke :-).
Was sagen die anderen?
11:08 PM
http://d5k.de/
Warum entscheiden wenn das andere für einen machen können?
12:00 AM
Würd ich wie Ann sehen. Nein. Falsch! Ich sehe es genauso wie Ann. Du brauchst dich nicht erst in den Betrieb einarbeiten, kennst ja schon die Abläufe und Personen (auch wenn dir vielleicht nur einer richtig helfen kann - aber die Arbeit musst du ja auch selbst schreiben).
Zweitens würd ich auch das Finanzielle nicht außer Acht lassen. Denn von Luft und heißer Liebe kann man nicht lange leben ;-)
Und wenn du gaanz viel Glück hast winkt evt. eine Übernahme. Spreche da ein bisschen aus Erfahrung, denn bei uns sind schon ein paar Diplomschreiberlinge im Konzern untergekommen.
12:57 AM
Ich schließ mich meinen Vorrednern an. Du sagst ja selber, du würdest bei der Großfirma im finanziellen Risikobereich leben. Ich finde, wenn man in einem Bereich KEIN Risiko eingehen sollte, ist der Finanzbereich. Auch wenns nur ein halbes Jahr is.
4:32 PM
*lächel* Warum stellst du uns eine Frage, die du im Post für dich schon beantwortet hast? Du wirst deine Diplomarbeit in dieser kleinen Klitsche schreiben weil wegen Spatz in der Hand und so... so Argumente wie "über den Tellerrand schauen, Netzwerke knüpfen und großer Namen" zählen bei dir doch nicht so viel. Jemand für den das eine echte Alternative gewesen wäre, hätte sich mehr Gedanken über die Umsetzung gemacht. WG, Diplomarbeitsförderung usw.... also: frag uns nichts, was du längst entschieden hast.
5:27 PM
Ich will dir ja nicht widersprechen Floh, aber im Moment tendiere ich noch zur großen Firma, die weit weg ist. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ich in der kleinen Firma später übernommen werde, denn es hat ja zu Anfangs schon am Budget für meine Diplomandentätigkeit gemangelt. Und die Sache mit dem Tellerand ist mir schon wichtig, zumal ich heute in einem Gespräch mit dem Personalleiter erfahren habe, dass der Job auch Auslandseinsätze miteinschließt. Und wann bitte hätte ich mich denn um ne WG kümmern sollen? Ich weiß von der Sache doch erst seit gestern. Und wenn ich was mache, dann in Ruhe und lass mich ned hetzen. Das Geld um dort zu leben könnte ich mir zur Not auch Zinsos von der Mama leihen. Das ist also auch ned soo das Problem.
6:56 PM
Da oben fehlt ein "immer" vor dem widersprechen. Denn hier widersprech ich dir ja schon ;-).
6:56 PM
Also die kleine Firma würde mir anfangs sinnvoller erscheinen, von wegen Transport und erstmal des Einkommens wegen, aber auf Dauer wäre die größere wohl die bessere Wahl. Du musst wissen wie dringlich du das Geld hast!
8:11 PM
Da ich selber schon eine Diplomarbeit hinter mir habe, kann ich mich in dem Punkt Ann anschließen. Es ist wichtig, diese inhaltlich so gut wie möglich abzuschließen und du wirst gerade in der Schlußphase froh sein, wenn du wenig Zeit und Gedanken an finanzielle, logistische und kollegiale Probleme verschwenden musst. Vielleicht hast du Glück und hast dort jemanden, der dir hilft, aber genau so kann es sein, dass die das nicht sonderlich interessiert und du in der großen Firma untergehst. Außerdem wird sich der Kontakt dort im Endeffekt auf eine Hand voll Leute verteilen, also auch nicht mehr, als jetzt in der alten Firma sind. Sicher macht sich die größere Firma besser im Lebenslauf, aber wenn du fachlich die gleiche Unterstützung hier bekommst, dann würde ich das später in Osnabrück in einem Praktikum nachholen. Diese Erahrungen sind wichtig, aber auch sehr stressig und sollten keine Diplomarbeit belasten.
10:55 AM
Falls es noch nicht zu spät ist:
als angehender Ingenieur und Leser der VDI Nachrichten würde ich auf Heiko Mell hören und bei dem größeren und für dich neuem Unternehmen schreiben.
Im Lebenslauf machen sich die gleichen Firmen bei Praktika und Diplomarbeiten nämlich nicht so gut.
Allerdings ist sicher auch das Thema der Diplomarbeit wichtig, wenn dir eines überhaupt nicht zusagt(z.B. weil dir das Themengebiet fremd ist) solltest du das das nicht unbedingt nehmen.
6:21 PM
Zu spät is es noch ned. Ich habe am Mittwoch einen Termin bei der großen Firma und da werd ich mir erstmal anhören, was die zu sagen haben. Dann entscheide ich mich.
1:57 PM
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