Ein weiterer Versuch das Internet zu füllen

Dienstag, Juli 15, 2008

Ente gut, alles gut

Traurig starrte die Ente auf das Brot. Warum hatte sie sich nur den Bauch mit diesem wertlosen, halbverdaulichen und ekelhaft grünem Zeug vollgeschlagen, das auf dem See schwamm? Gut, sie konnte ja nicht wissen, dass ein vorbeilaufender Tourist aus New York sein halbes Brötchen wenige Minuten später genau vor ihre Nase werfen würde, also hatte sie sich zunächst mit dem begnügt was ihr vom See gegeben wurde.

Verdammt. Das Brot würde aufquellen, sich in seine Einzelteile auflösen und schließlich im Magen dieser arroganten Goldfische enden, die meistens nicht besseres zu tun hatten als an ihren Schwimmflossen zu knabbern. Dumme Brut.

Die Ente überlegt. Sie könnte das Brot in Richtung Ufer drücken, so dass die Fische nicht dran kämen. Sie sah zum Ufer und entdeckte eine Krähe, die so unauffällig wie möglich in ihre Richtung schielte. Zum Glück nicht unauffällig genug und somit konnte die Ente diesen Plan auch verwerfen.

"Warum muss auch mein Magen nur so voll sein!" jammerte die Ente innerlich. Vorsichtig versuchte die sie ob sie nicht doch einen Bissen nehmen konnte, doch allein bei dem Gedanken jetzt noch etwas herunterzuschlucken wurde ihr schlecht. Aussichtslos.

Sie versuchte sich zu erinnern was die Menschen in einer solchen Situation taten. Schon oft hatte sie beobachte, wie Spaziergänger am See vorbeigingen und dabei köstliches Brot aßen. Und obwohl es manchmal zu viel für sie war, warfen sie das Brot der Ente nicht zu, sondern hüllten es in Papiertüten oder Plastik ein um es sich anschließend in ihre Taschen zu stopfen.

"Eine Tüte! Das wäre es jetzt. Aber woher nehmen?"

Suchend schaute sie übers Wasser, konnte jedoch nichts entdecken. Doch dann sah sie ein glitzern hinten im Schilf, nicht unweit von der Stelle an die sie sich Nachts zurückzog.

Neugierig begann sie in die Richtung des Schilf zu paddeln und scheuchte dabei einige Goldfische auf, die sich heimlich ihren Schwimmflossen genähert hatten. Dumme Brut!

Am Schilf angekommen wandelte sich die Hoffnung der Ente in helle Freunde um. Es war zwar keine Plastiktüte und auch kein Papier (das wäre im Wasser ja wahrscheinlich auch direkt versunken und hätte das Brot auch nicht vor Feuchtigkeit geschützt), es war ein nicht unerhebliches Stück Alufolie, das irgendwie genau so aufs Wasser gefallen war, dass es nicht unterging, sondern gemütlich auf dem Wasser dümpelte.

Voll Vorfreude paddelte die Ente zum Brot zurück und begann es Richtung Schilf zu schieben. Sie musste sich beeilen, denn immer mehr Wasser drang in das Brot ein und es begannen sich auch schon kleine Teile von der Aussenseite zu lösen.

Doch das Brot war schnell bei der Folie und mit einem schwungvollen Satz schleuderte die Ente das Brot auf die Folie und war froh dass diese selbst durch das zusätzliche Gewicht nicht unterging.

Nur als sie versuchte die Folie über dem Brot mit ihrem Schnabel zu schließen hatte sie Probleme. Dadurch, dass das Wasser nicht genügend Widerstand bot, konnte sie die Folie nicht falten, sondern diese begann immer wieder zu kippen. Die einzige Lösung war, es am Ufer zu probieren und zu hoffen, dass sie schneller als die Krähen sein würde.

Aber die Ente war klug. Sie schaffte es, ihr Brot-Boot noch innerhalb des Schilfes an Land zu drücken und die Folie über ihrem kostbaren Schatz zu schließen, bevor die Krähen sie erreichen konnten.

Schnell zog sie ihr Bündel wieder auf den See und die Krähen sahen ihr traurig und hilflos hinterher.

"Geschafft! Mein See schützt mich vor den Krähen und die Folie schützt mein Brot vor den Fischen! (Dumme Brut!) Jetzt kann ich mich einfach nur noch auf ein Festmahl heute Abend freuen. Gott schütze die Umweltverschmutzung!"

5 Comments:

Blogger Frau Schmidt said...

Warst du heute unten im Bürgerpark, Enten beobachten? :-D

8:28 PM

 
Blogger Michael said...

Nö :-D

8:39 PM

 
Anonymous Anonym said...

und die Moral von der Geschichte?

11:32 AM

 
Blogger aworldtocome said...

Haste deinen Restmüll in nen See gekippt und das dabei beobachtet?

2:50 PM

 
Blogger Michael said...

Nix Moral, nix Hintergrund. Einfach was tippen wollen, was vorher noch nicht da war.

10:23 PM

 

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