Montag, Juni 30, 2008
My destiny
Als ich in der elften Klasse mal mit der Schule auf dem Arbeitsamt war, da durften wir einen Leistungstest machen, der den idealen Beruf für uns nach unseren Fähigkeiten und Interessen ausswählt.
Auf Platz eins war: Mathelehrer.
Nun bin ich ja, wie die meisten vielleicht wissen, kein Mathelehrer geworden, sondern Ultra-Ingenieur (Fachbereich Ultra-Filtertechnik). Und dennoch wird sich morgen so ein kleines bisschen meine Bestimmung erfüllen. Ich darf nämlich meine erste Schulung halten. Meine Schüler werden 22 Leute zwischen 20 und 60 Jahre sein, die sich, verstreut über die ganze Welt, entschlossen haben Teil meiner Ultra-Firma zu werden. Da werden 5 Inder sein, 2 Engländer, 2 Südafrikaner 4 Finnen und den Rest hab' ich vergessen.
Lernen werden sie von mir den Schlüssel zu Reichtum, Macht und zu unseren Filtern, nämlich den mächtigen (oder doch Ultra?) Typenschlüssel!
Mit ihm werden Sie in der Lage sein innerhalb meiner Firma so über Filter zu kommunizieren, dass man sie nicht mehr für ultra blutige Anfänger hält, sondern höchstens nur noch für Neulinge. Der Typenschlüssel ist nämlich ein geheimer Code (ähnlich der Sprache der Navajo), der in seiner Komplexizität die sämtlichen Eigenschaften eines Filters in sich trägt. Baureihe, Baugröße, Filterfeinheit, maximaler Druck, Nennweite der Anschlüsse und so weiter und so fort.
Ein RFLD BN/HC 1300 CAV 10 D 1.0 mit extra Mayo und Baked Potatos? Kommt sofort!
Mit diesem Wissen werden meine Schüler dann auch endlich in der Lage sein, die weltberühmten Hydac-Witze zu verstehen ("Hey Jungs, da fragt einer ne B-Anzeige für'n Traktor an! *Schallendes Gelächter*)
Ihr merkt also, seinem Schicksal kann man nicht wirklich entkommen.
Und anschließend geht's bis Donnerstag Abend nach England. Nach Worksop am nördlichen Rande des berühmten Sherwood Forrest. Vorträge hören. Über Ultra.Filter. England ist nämlich jetzt eines meiner Länder, wo ich demnächst die ultimative Filter-Terrorherrschaft einführen werde. Genau wie in Brasilien und Norwegen. Die wurden mir nämlich auch übereignet. Freue mich schon auf meine Antrittsbesuche dort. ("Lord Parino, euer Besuch ehrt uns! Welch unerwartetes Vergnügen!" - "Sparen Sie sich die Floskeln! Ich bin hier um dafür zu sorgen, dass der Bau dieses Rücklauffilters wie geplant abgeschlossen wird!")
Aber das dauert leider noch ein bisschen. Jetzt erst mal meine Schüler, dann England, dann DIE WEEEELLL.... oh, Abendessen!
Auf Platz zwei war übrigens Tontechniker.
Auf Platz eins war: Mathelehrer.
Nun bin ich ja, wie die meisten vielleicht wissen, kein Mathelehrer geworden, sondern Ultra-Ingenieur (Fachbereich Ultra-Filtertechnik). Und dennoch wird sich morgen so ein kleines bisschen meine Bestimmung erfüllen. Ich darf nämlich meine erste Schulung halten. Meine Schüler werden 22 Leute zwischen 20 und 60 Jahre sein, die sich, verstreut über die ganze Welt, entschlossen haben Teil meiner Ultra-Firma zu werden. Da werden 5 Inder sein, 2 Engländer, 2 Südafrikaner 4 Finnen und den Rest hab' ich vergessen.
Lernen werden sie von mir den Schlüssel zu Reichtum, Macht und zu unseren Filtern, nämlich den mächtigen (oder doch Ultra?) Typenschlüssel!
Mit ihm werden Sie in der Lage sein innerhalb meiner Firma so über Filter zu kommunizieren, dass man sie nicht mehr für ultra blutige Anfänger hält, sondern höchstens nur noch für Neulinge. Der Typenschlüssel ist nämlich ein geheimer Code (ähnlich der Sprache der Navajo), der in seiner Komplexizität die sämtlichen Eigenschaften eines Filters in sich trägt. Baureihe, Baugröße, Filterfeinheit, maximaler Druck, Nennweite der Anschlüsse und so weiter und so fort.
Ein RFLD BN/HC 1300 CAV 10 D 1.0 mit extra Mayo und Baked Potatos? Kommt sofort!
Mit diesem Wissen werden meine Schüler dann auch endlich in der Lage sein, die weltberühmten Hydac-Witze zu verstehen ("Hey Jungs, da fragt einer ne B-Anzeige für'n Traktor an! *Schallendes Gelächter*)
Ihr merkt also, seinem Schicksal kann man nicht wirklich entkommen.
Und anschließend geht's bis Donnerstag Abend nach England. Nach Worksop am nördlichen Rande des berühmten Sherwood Forrest. Vorträge hören. Über Ultra.Filter. England ist nämlich jetzt eines meiner Länder, wo ich demnächst die ultimative Filter-Terrorherrschaft einführen werde. Genau wie in Brasilien und Norwegen. Die wurden mir nämlich auch übereignet. Freue mich schon auf meine Antrittsbesuche dort. ("Lord Parino, euer Besuch ehrt uns! Welch unerwartetes Vergnügen!" - "Sparen Sie sich die Floskeln! Ich bin hier um dafür zu sorgen, dass der Bau dieses Rücklauffilters wie geplant abgeschlossen wird!")
Aber das dauert leider noch ein bisschen. Jetzt erst mal meine Schüler, dann England, dann DIE WEEEELLL.... oh, Abendessen!
Auf Platz zwei war übrigens Tontechniker.
Sonntag, Juni 29, 2008
JA!
JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA! JA!
Freitag, Juni 27, 2008
Lauf, Forrest, Lauf!
Gestern war für mich eine Premiere. Ich habe *schnief* meine aller, ALLER erste Sportmedaille gewonnen, zumindest soweit ich mich erinnern kann.
Gut, es war nur eine Teilnahmemedaille und 12.000 andere Leute haben die gleiche bekommen, aber es zählt der Gedanke, der dahintersteht.
Wie das kam? Das kam so:
Eines Tages, so etwa vor zwei Monaten, fragte mich eine Kollegin auf der Arbeit: "Soll ich dich auch für den Firmenlauf eintragen, Michael?". Worauf ich erwiedert: "Ähhh, ich bin nicht gerade fit!". Einziger Kommentar: "Ich auch nicht. ich trag dich dann ein." Meine Proteste verhallten ungehört.
Ein Firmenlauf? Was ist das eigentlich. Das Prinzip ist schnell erklärt: Menschen, die in Firmen arbeiten und zusätzlich noch irgendwie hier in der Gegend wohnen (paar Franzmänner hab ich auch gesehen), haben die Chance sich in einem Team ihrer Firma bei einem 5 km Lauf durch die pitoresque Stadt Dillingen a.d. Saar zu beteiligen. Soweit die Theorie.
In der Praxis sieht das dann so aus, dass sich 12.000 Leute, die aufgrund des Wetters schon vorher schwitzen wie ein Profiboxer in der 12. Runde, in quitschbunten Trikots mit Firmenlogo auf einer Strasse zusammenquetschen um stundenlang (gefühlt) auf einen kaum wahrnehmbaren Knall zu warten, der sie zu einem massenpanikarten Losrennen motiviert. Mal ehrlich soll sowas nicht normalerweise vermieden werden?
5 km. Ausgeschrieben: Fünf Kilometer. Klingt eigentlich nicht viel, oder? Ich konnte mir vorher so gut wie gar kein Bild machen, wie lang das eigentlich ist und habe auf der Hinfahrt immer wieder auf den Tacho geschaut um das einigermaßen abschätzen zu können.Gut, es war nur eine Teilnahmemedaille und 12.000 andere Leute haben die gleiche bekommen, aber es zählt der Gedanke, der dahintersteht.
Wie das kam? Das kam so:
Eines Tages, so etwa vor zwei Monaten, fragte mich eine Kollegin auf der Arbeit: "Soll ich dich auch für den Firmenlauf eintragen, Michael?". Worauf ich erwiedert: "Ähhh, ich bin nicht gerade fit!". Einziger Kommentar: "Ich auch nicht. ich trag dich dann ein." Meine Proteste verhallten ungehört.
Ein Firmenlauf? Was ist das eigentlich. Das Prinzip ist schnell erklärt: Menschen, die in Firmen arbeiten und zusätzlich noch irgendwie hier in der Gegend wohnen (paar Franzmänner hab ich auch gesehen), haben die Chance sich in einem Team ihrer Firma bei einem 5 km Lauf durch die pitoresque Stadt Dillingen a.d. Saar zu beteiligen. Soweit die Theorie.
In der Praxis sieht das dann so aus, dass sich 12.000 Leute, die aufgrund des Wetters schon vorher schwitzen wie ein Profiboxer in der 12. Runde, in quitschbunten Trikots mit Firmenlogo auf einer Strasse zusammenquetschen um stundenlang (gefühlt) auf einen kaum wahrnehmbaren Knall zu warten, der sie zu einem massenpanikarten Losrennen motiviert. Mal ehrlich soll sowas nicht normalerweise vermieden werden?
Direkt nach dem Start war ich auch noch einigermaßen motiviert. Das Hinweisschild "1 km" kam dann auch relativ zügig. Doch als dann etwa 3 km später das Schild mit der Aufschrift "2 km" kam, da dachte ich dann doch so etwas wie "Oh!" (Es muss aber etwas anderes gewesen sein. Die Fähigkeit in menschlicher Sprache zu denken hatte ich bis dahin verloren).
Der große Fehler kam dann nach ca. 3 km. Ein Wasserstand. Irgendetwas in mir erinnerte sich daran schon mal im Fernsehen gesehen zu haben, wie Profis sich eine Wasserflasche schnappen, einen Schluck trinken und sich den Rest dann über den Kopf kippen. Dass die Kleidung dabei ekelhaft klebrig und vor allem an den falschen Stellen schwer wird, das vergessen sie dazu zu sagen.
Kurz vor der 4 km Markierung ging mein Körper dann in die Marschart "Gang" über. Ich kann mich wirklich nicht entsinnen, aktiv gedacht zu haben "Jetzt gehst du mal ein bisschen statt zu rennen." Es geschah einfach und ich konnte zusehen.
Und wenn nicht ca. 2 Minuten später mein Chef an mir vorbeigelaufen wäre und mir zugerufen hätte "Komm Michael, das schaffst du!" "was ich mit einem hochmotiviertem und salutiertem "Jawohl Chef!" erwiederte), dann weiß ich nicht, wann ich ins Ziel gekommen wäre.
So gehöre ich nicht nur zu der stolzen Auswahl der Leute, die die Strecke unter 30 Minuten gepackt haben (29"26 um genau zu sein), ich habe auch meine mir selbst gesteckten Ziele erfüllt:
Nicht letzter sein, überleben, kein Krankenwagen muss wegen mir kommen.
So bin ich stolz sagen zu können: "Nächstes Jahr wieder? Klar!" Aber dafür trainieren? Niemals! Das wäre ja cheaten!